Interne oder externe Personalbeschaffung im Handwerk: Welche Strategie ist die richtige?
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Personalbeschaffung, auch als Recruiting bekannt, bezeichnet den Prozess, mit dem ein Unternehmen neue Mitarbeitende für seine Organisation gewinnt.
Die Frage nach einem „internen oder externen“ Recruiting bezieht sich dabei auf die Art und Weise, wie Unternehmen Mitarbeitende rekrutieren und besetzen.
Dieser Prozess umfasst eine sorgfältige Prüfung der Eignung potenzieller Mitarbeitender sowie die Festlegung der idealen Personalanzahl, die an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit benötigt wird.
In erster Linie ist die Personalabteilung für das Recruiting verantwortlich und arbeitet dabei eng mit der zuständigen Fachabteilung zusammen.
Hauptaufgaben der Personalbeschaffung
- Personalgewinnung:
- Erstellung und Veröffentlichung von Stellenanzeigen
- Auswahl geeigneter Rekrutierungskanäle
- Durchführung von Personalmarketingmaßnahmen
- Bewerbungsverfahren:
- Sichtung der Bewerbungen
- Planung und Durchführung von Vorstellungsgesprächen
- Analyse aller Bewerbungen
- Entscheidungsfindung für geeignete Kandidat:innen
- Onboarding:
- Gestaltung von Arbeitsverträgen
- Führung von Gehaltsverhandlungen
- Definition der vertraglichen Rahmenbedingungen
- Einstellung neuer Mitarbeitender
Was umfasst die Personalbeschaffung
Sie beginnt mit der Stellenausschreibung und umfasst das Bewerbungs- und Auswahlverfahren, bis hin zur Ausarbeitung und Unterzeichnung des Arbeitsvertrags. Sobald eine geeignete Fachkraft gefunden und der Arbeitsvertrag unterzeichnet wurde, ist die Aufgabe der Personalbeschaffung abgeschlossen.
Die Personalbeschaffung hat einen hohen Stellenwert für Unternehmen, da der Erfolg eines Unternehmens letztlich immer auch vom Personal abhängt.
Durch gezieltes Recruiting können Unternehmen ihre Wirtschaftlichkeit verbessern und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.
Tipp:
Gerade kleine und mittelständische Unternehmen stehen dabei vor besonderen Herausforderungen. Unser Praxisleitfaden „Bekämpfung des Arbeitskräftemangels als KMU“ zeigt, wie Sie durch gezielte Maßnahmen im Recruiting und in der Mitarbeitendenbindung langfristig erfolgreich bleiben.
Personalbeschaffung: Intern vs. Extern
Das Recruiting kann sowohl intern als auch extern erfolgen.
Bei der internen Personalbeschaffung wird auf bestehende Mitarbeitende zurückgegriffen, die sich als potenzielle Kandidat:innen für eine zu besetzende Stelle qualifizieren. Hierzu werden Maßnahmen zur Weiterbildung und optimalen Besetzung von Positionen genutzt.
Die externe Personalbeschaffung hingegen zielt darauf ab, neue Mitarbeitende vom Arbeitsmarkt oder aus anderen Unternehmen zu gewinnen.
Dadurch können verschiedene Optionen genutzt werden, um den größten Erfolg bei der Personalgewinnung zu erzielen.
Intern vs. extern: Vor- und Nachteile
Beide Ansätze haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Entscheidung kann je nach spezifischen Bedürfnissen und Situationen eines Unternehmens variieren.
Die interne Personalbeschaffung konzentriert sich auf die Rekrutierung von Mitarbeitenden aus dem bestehenden Personalbestand des Unternehmens. Dies kann die interne Stellenausschreibung im Intranet oder der Hauszeitschrift, die Förderung und Weiterbildung von Mitarbeitenden für eine bestimmte Position oder die interne Versetzung von Mitarbeitenden eines Unternehmens umfassen. Die Vorteile dieser Methode sind:
- eine Kosten- und Zeiteinsparung beim Recruiting
- eine kürzere Einarbeitungszeit
- die Motivation der Mitarbeitenden durch die Eröffnung von Aufstiegschancen
- die Orientierung an betrieblichen Lohnniveaus
- und eine erfolgreiche Besetzung, da die neue Fachkraft und ihre Arbeitsweise dem Unternehmen bereits bekannt sind
Ein Nachteil ist jedoch, dass den Mitarbeitenden bekannt sein muss, dass interne Bewerbungen gewünscht sind.
Die externe Personalbeschaffung hingegen bezieht sich auf die Rekrutierung von Arbeitskräften aus dem externen Arbeitsmarkt. Zu den Methoden gehören klassische Stellenausschreibungen, E-Recruiting-Maßnahmen, Mitarbeitende-werben-Mitarbeitende-Programme, Jobmessen oder Karriereveranstaltungen und passive Personalbeschaffung. Vorteile sind die Einführung neuer Perspektiven und Fähigkeiten in das Unternehmen, eine Verminderung der Betriebsblindheit, frisches Know-how und neue Impulse, eine Neubetrachtung der Unternehmensprozesse und geringere Fortbildungskosten. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass diese Methode zeit- und kostenintensiv ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl interne als auch externe Personalbeschaffung ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen aufweisen. Die Entscheidung hängt davon ab, welche Prioritäten das Unternehmen setzt und welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass eine interne Rekrutierung oft eine externe nach sich zieht, da sie den Personalbedarf nicht immer quantitativ löst. Daher ist es wichtig, eine ausgewogene Mischung aus internen und externen Rekrutierungsstrategien zu nutzen, um die besten Talente für das Unternehmen zu gewinnen.
Was sind die Vorteile externer Personalbeschaffung?
Die externe Personalbeschaffung bietet verschiedene Vorteile. Einer der hauptsächlichen Vorteile ist, dass neue Mitarbeitende neue Ansätze und Ideen in die jeweilige Abteilung bringen können. Dieser „frische Wind“ kann einen positiven Effekt auf die Innovationsfähigkeit und die Leistungsfähigkeit des Unternehmens haben, da er ermöglicht, Betriebsblindheit zu überwinden und neue Perspektiven einzubringen.
Ein weiterer Vorteil der externen Personalbeschaffung ist das größere Ausmaß an Auswahlmöglichkeiten. Es gibt eine Vielzahl von Beschaffungswegen und eine breite Palette von Bewerbenden, aus denen das Unternehmen wählen kann. Diese Vielfalt kann es dem Unternehmen ermöglichen, die bestmögliche Person für eine bestimmte Position zu finden, was wiederum die Leistung des Unternehmens verbessern kann.
Es ist jedoch zu beachten, dass die externe Personalbeschaffung auch einige Nachteile mit sich bringen kann. Dazu gehören höhere Kosten im Vergleich zur internen Personalbeschaffung, da die Suche und Einstellung neuer Mitarbeitender zusätzliche Ressourcen erfordern. Die Einstellung von externen Mitarbeitenden kann das Betriebsklima stören, da sie interne Aufstiegsmöglichkeiten blockieren kann. Dies kann dazu führen, dass sich bestehende Mitarbeitende weniger wertgeschätzt fühlen und ihre Unzufriedenheit auf die neu eingestellte Person abladen.
Zudem haben externe Kandidat:innen oft höhere Gehaltsvorstellungen als interne. Dies kann die Kosten für das Unternehmen weiter erhöhen und muss bei der Entscheidung für eine externe Personalbeschaffung berücksichtigt werden.
Trotz dieser potenziellen Nachteile bleibt die externe Personalbeschaffung eine häufig genutzte Methode, insbesondere in einem hart umkämpften Arbeitsmarkt mit Fachkräftemangel. Der Erfolg dieser Methode hängt von verschiedenen HR-Maßnahmen ab, darunter das Employer Branding und die Wahl der richtigen Beschaffungswege. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen eine sorgfältige Planung und Strategie für ihre Personalbeschaffung haben, um die Vorteile der externen Personalbeschaffung optimal zu nutzen.
Tipp:
Wenn Sie Ihren Einstellungsprozess strukturiert aufsetzen und keine wichtigen Schritte übersehen möchten, nutzen Sie unsere kostenlose Einstellungs-Checkliste für Fachkräfte im Handwerk.
Was sind die Vorteile interner Personalbeschaffung?
Die interne Personalbeschaffung bietet mehrere Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für Unternehmen machen. Einer der Hauptvorteile der internen Personalbeschaffung sind die niedrigeren Kosten im Vergleich zur externen Beschaffung. Es entstehen keine Werbekosten, da nur ein internes Stellenangebot ausgeschrieben werden muss. Dies spart dem Unternehmen sowohl Zeit als auch Ressourcen.
Ein weiterer Vorteil der internen Personalbeschaffung ist das bereits vorhandene Know-how der Mitarbeitenden. Unternehmen investieren im Laufe der Zeit einen erheblichen Betrag in die Bindung und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Wenn sie sich für eine interne Personalbeschaffung entscheiden, müssen sie diese Kosten nicht erneut tragen. Dies ist besonders vorteilhaft, da es den Unternehmen ermöglicht, ihre Ressourcen effizienter zu nutzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kurze Einarbeitungszeit. Da die Person bereits mit dem Unternehmen vertraut ist, ist das Onboarding in der Regel schneller und kostengünstiger. Dies ist ein weiterer Weg, wie interne Personalbeschaffung dazu beitragen kann, die Kosten zu senken.
Die interne Personalbeschaffung hat auch positive Auswirkungen auf die Moral der Mitarbeitenden. Sie sehen, dass es Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens gibt, was zu einer erhöhten Motivation führen kann. Dies kann sich wiederum positiv auf die Produktivität auswirken, was dem Unternehmen zugutekommt.
Es ist jedoch auch wichtig, einige der potenziellen Nachteile der internen Personalbeschaffung zu berücksichtigen. Dazu gehören die möglichen indirekten Kosten, die durch eine zweite Personalbeschaffung entstehen können, wenn eine Person eine Position verlässt, um eine andere zu übernehmen, sowie das Potenzial für Neid und Missgunst, wenn mehrere Mitarbeitende sich auf die gleiche Position bewerben. Trotz dieser möglichen Herausforderungen bieten die Vorteile der internen Personalbeschaffung jedoch erhebliche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für viele Unternehmen machen.