„Transparenz ist die Währung des Vertrauens.“ – Dieser Satz könnte nicht treffender sein, wenn es um die Gestaltung von Stellenanzeigen geht. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Fachkräfte im Handwerk härter ist denn je, sind klare Gehaltsangaben längst mehr als eine gute Praxis: Sie sind ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Hinzu kommt: Mit der EU-Entgelttransparenzrichtlinie wird Gehaltstransparenz bald zur Pflicht. Ab Juni 2026 müssen Unternehmen schon im Bewerbungsprozess ein Einstiegsgehalt oder eine Gehaltsspanne offenlegen und dürfen Bewerbende nicht mehr nach ihrem bisherigen Gehalt fragen.
Viele Unternehmen zögern noch, Gehaltsspannen anzugeben. Häufige Gründe sind Angst vor internen Vergleichen oder das Bedürfnis, flexibel zu bleiben. Doch Intransparenz schreckt ab: Sie hinterlässt einen schlechten Eindruck und kostet wertvolle Bewerbungen.
Mehr Bewerbungen dank klarer Angaben
Unsere Daten zeigen deutlich: Gehaltstransparenz wirkt. In einer Analyse von über 5.000 Stellenanzeigen auf PowerUs erhielten Jobs mit Gehaltsangaben spürbar mehr qualifizierte Bewerbungen als solche ohne.
Besonders kleine Betriebe mit bis zu 26 Mitarbeitenden profitieren: Sie verzeichnen im Schnitt 49 % mehr Bewerbungen. Gerade für kleinere Unternehmen kann die Offenlegung des Gehalts ein starkes Signal sein, um Vertrauen zu schaffen und im Wettbewerb mit größeren Arbeitgebern sichtbar zu bleiben. Natürlich haben Konzerne oft mehr Spielraum bei den Gehältern. Aber Transparenz hilft auch kleineren Betrieben, die Erwartungshaltung klar zu steuern und Bewerbungen von Fachkräften zu erhalten, die wirklich zum Betrieb passen.
Auch große Unternehmen mit über 250 Mitarbeitenden ziehen Vorteile: Sie erreichen im Schnitt 47 % mehr Bewerbungen, obwohl sie ohnehin zu den attraktivsten Arbeitgebern gehören. Der Unterschied zeigt: Selbst bei hoher Sichtbarkeit macht Transparenz den entscheidenden Ausschlag, wenn es darum geht, qualifizierte Fachkräfte zu überzeugen.
Mittelständische Betriebe mit 26 bis 250 Mitarbeitenden profitieren mit durchschnittlich 23 % mehr Bewerbungen zwar weniger stark, doch auch hier kann eine kleine Steigerung den Unterschied machen – ob ein Unternehmen aus acht oder zehn qualifizierten Bewerbungen auswählen kann, entscheidet oft über die ideale Besetzung einer Stelle.
Unsere Mitarbeitervorteilsstudie bestätigt diesen Trend: Wir haben über 150.000 Fachkräfte auf der PowerUs-Plattform gefragt, welche drei bis fünf Vorteile ihnen bei einem Job am wichtigsten sind. Das Ergebnis war eindeutig: Jede einzelne Fachkraft hat das Gehalt als einen der entscheidenden Faktoren genannt.
Worauf es jetzt ankommt
Die Zahlen sprechen für sich: Gehaltstransparenz bringt mehr passende Bewerbungen und stärkt das Vertrauen von Fachkräften. Mit der EU-Entgelttransparenzrichtlinie wird sie zudem ab 2026 verpflichtend. Unternehmen, die schon heute klare Gehaltsangaben machen, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil, gewinnen schneller neue Mitarbeitende und sind bestens vorbereitet, wenn die gesetzlichen Vorgaben in Kraft treten.