Mitarbeiterbindung: Strategien zur langfristigen Bindung von Fachkräften in Industrie & Handwerk

Mitarbeiterbindung ist ein nicht zu unterschätzender Erfolgstreiber für jedes Unternehmen. Der emotionale Faktor spielt hier genauso eine Rolle wie der wirtschaftliche. 

Wer einen guten Job macht, muss auch entsprechend wertgeschätzt werden. Dazu gehört zum Beispiel neben einem angemessenen Gehalt auch die Beachtung der Work-Life-Balance, die Möglichkeit, so zu arbeiten, dass es zum individuellen Lebensstil passt. 

Eine Option zur freien Entfaltung und beruflichen Weiterentwicklung gibt dem Angestellten das Gefühl, in der richtigen Firma angekommen zu sein. Aufgrund des akuten Fachkräftemangels im Handwerk ist es ganz besonders wichtig, exzellente Fachkräfte zu binden.

Was ist Mitarbeiterbindung?

Mitarbeiterbindung bezeichnet die intakte Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Sie ist ein Tool der Personaler, um Arbeitnehmer langfristig im Unternehmen zu halten.

Ein wichtiger Punkt ist hier die Wertschätzung. Die Arbeit des Mitarbeiters sollte gebührend gewürdigt werden und Gespräche immer auf Augenhöhe stattfinden. Ein respektvoller Untergang mit der Belegschaft und jedem einzelnen Kollegen schafft die Grundvoraussetzungen zur Mitarbeiterbindung. Diese Werte prägen eine Unternehmenskultur, die Ziele gemeinsam angeht.

Nicht zu unterschätzen: Quality Time mit der Familie oder dem Partner. Wer etwa die Familie gleich einbindet und einen gewissen Freiraum zur Verfügung stellt oder auf eine Vertrauensarbeitszeit setzt, hat die Angehörigen auf seiner Seite. Auf diese Weise nehmen Partner oder Familie auch einmal Überstunden des Mitarbeiters hin.

Maßnahmen und Instrumente: Was zählt zur Mitarbeiterbindung?

Die Mitarbeiterbindung betrifft auch die Rekrutierung neuer Arbeitskräfte. Schon bei der Auswahl der Fachkräfte wird der Kurs festgelegt. In erfahrene Mitarbeiter mit Zusatzqualifikationen und einem großen Praxis-Know-how wird gerne investiert.

Der Arbeitgeber lässt es sich dann einiges kosten, diese Mitarbeiter zu halten. Grundsätzlich gilt: Je mehr Mitarbeiter „gebunden“ sind, umso besser ist der Betrieb aufgestellt.

Eine Lohnkostenoptimierung im Handwerk ist ein zugkräftiges Instrument bei der Mitarbeiterbindung.

Die Vorteile:

  • Der Arbeitgeber hat geringere Lohnkosten.
  • Der Arbeitnehmer profitiert von einem höheren Nettoeinkommen.
  • Günstig für den Arbeitgeber: Der Arbeitgeber-Anteil auf Sozialbeiträge fällt weg.

Ein beliebtes Mittel zur Mitarbeiterbindung ist außerdem die Beteiligung an den Fahrtkosten, das Job-Ticket, ein Zuschuss fürs Fitness-Studio, ein E-bike, ein Gutschein für Wellness oder eine Rückenschule.

Auch Powernapping von einigen Minuten am Tag während der Arbeitszeit ist ein Werkzeug der Personaler, um Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Die Möglichkeit, ein paar Minuten abzuschalten und einen kurzen Mittagsschlaf zu halten, schenkt zufriedene Arbeitnehmer.

All diese Optionen sind erfolgreiche Methoden, um für eine hohe Loyalität und Bindung an die Firma zu sorgen.

Welche Möglichkeiten zur Mitarbeiterbindung gibt es noch?

Das Angebot von Gesundheitsleistungen sollte schon während des Recruiting-Prozesses berücksichtigt werden. So wird die Position für den Bewerber schmackhaft gemacht, vor allem wenn der Vertrag unbefristet sein soll. 

Eine offene Kommunikation ist der Schlüssel zu einem gewinnbringenden Miteinander. Flexible Arbeitszeit-Modelle lassen dem Mitarbeiter Luft zum Atmen, er kann den Job ohne Probleme in seinen Alltag integrieren und muss keinen Urlaubstag für einen Arzttermin opfern. 

Ein gezahlter Bonus bei herausragender Leistung ist ein zusätzlicher Ansporn – Extras  fördern den Ehrgeiz des Mitarbeiters.

Wie stark fließt die Rolle des Arbeitgebers in die Mitarbeiterbindung ein?

Ein Arbeitgeber mit Visionen nimmt seine Angestellten mit auf den Weg zum gewinnbringenden Ziel. Besonders Mitarbeiter in leitenden Positionen sollten sich vom Führungsstil des Chefs angesprochen fühlen.

Wenn Manager von seiner Rolle und seinen Zielsetzungen überzeugt sind, schieben sie die Entwicklung der Teammitglieder an. In diesem Zusammenhang sorgt auch ein Angebot an Weiterbildungen für Mitarbeiterbindung.

Ein Überdenken der Unternehmensausrichtung kann ebenfalls zur Bindung der Arbeitnehmer beitragen. Vielleicht müssen Verantwortlichkeiten neu geregelt und Mitarbeiter befördert werden, um am Markt konkurrenzfähig zu bleiben.

Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung: Was erwartet Arbeitnehmer?

Gelungene Zusammenarbeit setzt sich aus Geben und Nehmen zusammen. So wie sich der Chef von den Mitarbeiter*innen soziale Kompetenz und eine Hands-on-Mentalität wünscht, dürfen Arbeitnehmer von den Vorgesetzten Wertschätzung erwarten.

Arbeitnehmer möchten von ihren Vorgesetzten nicht nur als funktionierender Mitarbeiter, sondern auch als Mensch gesehen werden. Sie möchten ihre Stärken in den Job einbringen können. Ist dies gegeben, macht die Arbeit Spaß und die Arbeitnehmer haben das Gefühl, selbst etwas bewegen zu können und zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beizutragen. 

Vorteile für Arbeitnehmer, die die Mitarbeiterbindung fördern können:

  • Incentives
  • betriebliches Gesundheitsmanagement
  • moderner Arbeitsplatz
  • entspanntes Arbeitsumfeld
  • Homeoffice
  • hybrides Arbeiten
  • Remote Work
  • 30-Stunden-Woche
  • Essensvergünstigungen (Kantine)
  • kostenlose Parkplätze

Wie misst man Mitarbeiterbindung?

Motivation ist ein bedeutender Motor in einer Firma. Wenn Angestellte gerne zur Arbeit gehen, proaktiv sind und Eigeninitiative zeigen, springt der Funke auch auf die Kollegen über. Wer hoch motiviert ist, kann seine Begeisterung weitergeben – das ganze Team hat einen Nutzen davon.

Qualifizierte wie engagierte Mitarbeiter, die das Unternehmen voranbringen, machen sich bezahlt im Gegensatz zu einer hohen Rate an Fluktuation. Die Beteiligung an wirtschaftlichen Entscheidungen und das Nutzen der eigenen Stärken im Beruf sind gewinnbringende Instrumente, die gleichzeitig dem emotionalen Faktor Rechnung tragen.

Was sind die Hürden bei der Mitarbeiterbindung?

Ein Knackpunkt bei der Mitarbeiterbindung ist die Fähigkeit der Vorgesetzten, mit Kritik umzugehen. Ist es dem Arbeitnehmer möglich, frei heraus zu sagen, was ihm gegen Strich geht, schafft dies Vertrauen. Vorbildliche Arbeitgeber sind neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen und wollen nicht das Finden lukrativer Lösungen für sich allein beanspruchen. Fachkräfte wissen dies zu schätzen und kommen folglich jederzeit mit Vorschlägen zur Geschäftsleitung.

Die Mitarbeiterbindung misst man anhand der vorliegenden Krankheitsrate und der Anzahl an Fluktuationen. Außerdem aus spielen Onboarding-Kosten und andere Parameter mit hinein. Auch das Intranet oder Mitarbeiter Apps können zurate gezogen werden. Zusätzlich zeigt die Social Media Präsenz der Firma den Zufriedenheits-Status der Arbeitnehmer an. 

Inwiefern kann Social Media zur Mitarbeiterbindung beitragen?

Die Social Media Präsentation der einzelnen Teammitglieder ist eine hervorragende Gelegenheit, einen Einblick in die Unternehmenskultur zu geben. Auch potenzielle neue Team-Kollegen werfen gerne einen Blick darauf. Wenn sich die Mitarbeiter auf dem Firmen-Profil der Social-Media-Kanäle vorstellen, erzeugt dies ein Gemeinschaftsgefühl.

Gleichzeitig fühlen sich neue Kandidaten angesprochen. Es ist eine rentable Möglichkeit, neue Fachkräfte zu gewinnen, die ins Team passen. Eine potente Arbeitgeber-Brand stärkt die Motivation, den Bindungswillen und die Loyalität des Beschäftigten. Die Fluktuations-Rate sinkt.

Fazit:

Mitarbeiterbindung ist eine Strategie der Personalabteilung, um fähige Mitarbeiter dauerhaft in der Firma zu halten. Wenn ich mich wohl fühle in meinem Job, aber auch neue Herausforderungen auf mich warten, fühle ich mich dem Unternehmen verbunden.

Der Arbeitsplatz sollte so spannend sein, dass es weder zu einem Bore-out noch zu einem Burn-out kommt. Wenn die Mitarbeiter direkten Einfluss auf den Fortschritt und die Rentabilität des Unternehmens nehmen, eigene Entscheidungen treffen und sich mit den Werten des Betriebs identifizieren können, erzeugt dies Bindung. Vorgesetzte, die motivierten Mitarbeitern den Rücken stärken und positive Feedbacks geben, gehen mit gutem Beispiel voran.

Der Erfolg jedes Betriebs spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der Mitarbeiter wider. Attraktive Benefits halten den Mitarbeiter bei der Stange. Gutes Teamwork und qualifizierte Arbeitnehmer erhöhen die Effizienz und ersparen Reibungsverluste, die den Unternehmer Geld und Zeit kosten.

Wer sich rechtzeitig um die Besetzung offener Stellen mit echten „talents“ kümmert, fährt einen messbaren Gewinn ein. Eine hohe Fluktuation ist hingegen kontraproduktiv. Neue Mitarbeiter müssen immer wieder von den Kollegen eingearbeitet werden, die zu erledigenden Aufgaben bleiben liegen.

Mitarbeiter wollen nicht nur beschäftigt sein. Eine Führungskraft sollte in der Lage sein, Motivation weiterzugeben an die Belegschaft. Auf diese Weise funktioniert das Instrument Mitarbeiterbindung und schafft die Basis für eine erfolgreiche, langfristige Zusammenarbeit.

Wenn flache Hierarchien eine Unternehmenskultur prägen, ist das ein positives Zeichen für Führungskräfte, die weiterkommen und den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gehen wollen. Der Mitarbeiter ist umso motivierter und engagierter, je mehr er am Erfolg beteiligt ist und darauf aktiv einwirken kann. Wenn ihm Verantwortung übertragen wird und Aufgaben an „talents“ delegiert werden. 

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