Du hast die passende Arbeitsstelle für Dich gefunden und Du bist hoch motiviert? Dann ist es Zeit für ein Motivationsschreiben. Dieses Schriftstück solltest Du jedoch nicht mit einer Initiativbewerbung verwechseln, die Du versendest, auch wenn das Unternehmen aktuell kein Stellenangebot ausgeschrieben hat. Ein Motivationsschreiben komplettiert Deine Bewerbung und stellt die Gründe für Dein Interesse an Deinem anvisierten Arbeitsplatz genau dar. Außerdem zeigt es, wie intensiv Du Dich mit dem ausgewählten Unternehmen beschäftigt hast und warum Du glaubst, dass Du der richtige Mitarbeiter für den Betrieb bist. In Deine Bewerbungsmappe gehören also nicht nur Lebenslauf, Zeugnisse und Anschreiben, sondern auch das Motivationsschreiben, in dem berufliche Kompetenzen, Erfahrungen und überfachliche Qualifikationen sowie Deine Fähigkeiten und Interessen aufgelistet sind. Achte beim Inhalt auf Dein überzeugendes USP (Alleinstellungsmerkmal), das verbessert Deine Positionierung, erhöht Deine Sichtbarkeit und somit Deine Chancen, dem Personaler aufzufallen. Ein Motivationsschreiben brauchst Du aber nicht nur für die Bewerbung auf ein Stellenangebot, sondern auch für manche Studiengänge an einer Hochschule, ein Stipendium, ein Auslandssemester oder einen beruflichen Auslandsaufenthalt.
Was ist ein Motivationsschreiben?
Ein Motivationsschreiben ist wesentlich persönlicher als das Anschreiben oder der Lebenslauf, in dem nur die wichtigsten schulischen und beruflichen Stationen genannt werden. Es ist quasi die Kür des Bewerbungsschreibens und dient auch dazu, Dich von den Mitbewerbern abzuheben. Schließlich sind erstklassige Arbeitsstellen und Studienplätze stark umkämpft. Du kannst darin auch erklären, warum Dein CV nicht nahtlos ist und es die ein oder andere Pause gibt. Das Schreiben muss auf jeden Fall vom Bewerber persönlich verfasst werden. Sammle zuvor zugkräftige Argumente, die Du dann überzeugend zu Papier bringst. In ihnen steckt das entscheidende Potenzial für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch. Das Motivationsschreiben sollte nicht länger als eine DIN-A4-Seite lang sein, wenn es um eine Bewerbung für eine Arbeitsstelle geht. Wenn Du Dich für ein Auslandssemester oder einen längeren beruflichen internationalen Aufenthalt bewirbst, darf das Motivationsschreiben hingegen schon mal zwei Seiten lang sein.
Was ist der Unterschied zwischen Anschreiben und Motivationsschreiben?
Dein Motivationsschreiben dokumentiert, wie Du Dein Know-how persönlich einschätzt und inwiefern Du den Anforderungen an die Tätigkeit gerecht wirst. Es ist wesentlich detaillierter und fundierter als das Anschreiben. Der Personaler kann sich anhand Deiner eigenen Einschätzung ein Bild davon machen, ob Du für die Position geeignet bist.
Was sind die wichtigsten Punkte bei einem Motivationsschreiben?
- Kurze schriftliche Vorstellung
- Warum bewirbst Du Dich für genau diese Stelle?
- Warum denkst Du, dass Du der richtige Bewerber bist?
- Korrekte Rechtschreibung
- Liste Deine Zusatzqualifikationen und Zertifikate auf.
- Beispiele, die Deine fachlichen Kompetenzen belegen, nennen.
- Teamfähigkeit und andere nützliche Charaktereigenschaften aufführen.
- Mehrwert betonen, der über den CV hinausgeht.
- Individuell verfasstes Motivationsschreiben.
- Flüssige Formulierung.
- Angemessenes Layout, nicht zu auffällig.
- Hobbys nennen
- Abschließend um ein persönliches Vorstellungsgespräch bitten.
Vermeide in jedem Fall eine übertriebene Selbstdarstellung, komm aber aus der Deckung, was Deine persönlichen Skills angeht.
Tipp: Ein Fließtext kommt immer persönlicher rüber als nur aufgeführte Eckdaten. So beweist Du auch, dass Du kommunikativ bist und Dich korrekt ausdrücken kannst.
Benötige ich neben dem Motivationsschreiben ein Anschreiben?
Ein Anschreiben gehört zum guten Ton bei einer Bewerbung. Es ist das Deckblatt und stellt die Einleitung zu den weiteren Inhalten dar. In Deiner Bewerbungsmappe kommt das Motivationsschreiben an dritter Stelle. Obenauf liegt das Anschreiben, gefolgt von Deinem möglichst lückenlosen Lebenslauf.
Wie schreibt man ein Motivationsschreiben?
Du weißt, was Du willst? Das ist ein wichtiger Punkt bei Deiner Bewerbung. Jetzt musst Du dies nur noch in die richtigen Worte fassen. Der Inhalt hat einen hohen Stellenwert. Im Internet gibt es Muster und Beispiele, die Du als Vorlage nutzen kannst. Individualisiere sie aber auf alle Fälle. Von Form und Design her sollte das Schreiben zu den restlichen Bewerbungsunterlagen passen und eine klare Linie bilden. Als Überschrift hat sich der schlichte Titel Motivationsschreiben bewährt. Alternative Überschriften sind:
- Meine Motivation
- Warum ich bei Ihnen arbeiten möchte
- Warum ich der ideale Mitarbeiter bin
- Warum ich an Ihrer Hochschule studieren will
Belege jede Kompetenz mit einem aussagekräftigen Beispiel. Dieses sollte den Lebenslauf in Deiner Bewerbung optimal ergänzen.
Motivationsschreiben mit Zitat beginnen?
Du willst Deiner Motivation verbale Kraft verleihen? Du kannst Deine Bewerbung mit einem Zitat versehen, allerdings sollte ein überzeugender Bezug zu Deinem Motivationsschreiben vorhanden sein. Ansonsten lieferst Du dem Personaler Argumente, Dich nicht einzustellen.
Gibt es noch wichtige Informationen, die in Deinem Anschreiben und Lebenslauf nicht auftauchen?
Diese Frage musst Du Dir stellen, bevor Du Dein Motivationsschreiben für den künftigen Arbeitgeber oder Deine ausgewählte Hochschule verfasst. All diese Dinge, wie Qualifikationen, besondere Fähigkeiten und soziale Kompetenz, gehören in den Inhalt Deiner Bewerbung hinein. Du willst mit einem Stipendium gefördert werden oder Dein Ziel ist ein bestimmter Studienplatz oder Studiengang? Nenne alle relevanten Punkte im Motivationsschreiben. Auch wenn es nur um ein Praktikum geht, solltest Du Dir die Mühe machen.
Fazit
Der wichtigste Anlass für eine Bewerbung ist Motivation. Begründe jedoch immer Dein Interesse an einem Job, einem Auslandsaufenthalt oder einem Studium. So fällt es dem Adressaten leichter, eine Entscheidung zu fällen und Dich richtig einzuschätzen. Spiele mit offenen Karten, aber betone Deine Vorzüge. Wenn Du spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten oder Berufserfahrungen hast, nenne unbedingt Beispiele, die dies belegen. Muster und Vorlagen für Motivationsschreiben gibt es eine Menge im WWW, an denen Du Dich orientieren kannst. Verfasse Dein Bewerbungsschreiben aber lieber im Fließtext, das erhöht Deine Chancen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Du kannst in Deinem Motivationsschreiben auch erwähnen, wie Du auf die Firma oder die Hochschule aufmerksam geworden bist, ob es eine Empfehlung gab oder Du selbst fündig geworden bist. Eigeninitiative ist immer ein guter Motor, den Personaler bei Deiner Bewerbung positiv bewerten. Dir gefällt eine Unternehmensphilosophie? Erwähne dies ruhig. Auch wenn es nur um ein Praktikum geht, sollte Dein Interesse echt und Deine Fähigkeiten mit den Anforderungen des Betriebs kompatibel sein. Wenn Du gefördert werden möchtest und ein Auslandssemester anstrebst, solltest Du ebenfalls einen Bezug zur ausgesuchten Hochschule haben. Vor allem das gleiche Wertebewusstsein ist hier eine bedeutende Triebfeder. Motivation und die Nennung Deiner Skills in der richtigen Form sind die wichtigsten Tools für eine erfolgreiche Bewerbung und ein Match mit Deinem Arbeitgeber oder der gewünschten Uni.