Mitarbeitergespräche dienen einer besseren Kommunikation, einem reibungslosen wie produktiven Arbeitsablauf. Diese Termine beim Vorgesetzten werden auch Feedback-Gespräche genannt und erfordern einiges an sozialer Kompetenz vom Gesprächsführer. Meist finden die Meetings ein- bis zweimal im Jahr in den Geschäftsräumen statt. Diese Mitarbeitergespräche sind auch eine echte Chance für Dich, Dein aktuelles Zufriedenheits-Level der Firma kundzutun, Verbesserungsvorschläge zu machen und dem Chef Deine beruflichen Ziele in der Handwerksbranche und speziell in Deinem Fachgebiet im Betrieb zu präsentieren. Wenn Du Deine Karriere vorantreiben willst, ist jetzt die Gelegenheit, um mit dem Arbeitgeber darüber zu reden. Du bist bereit für den nächsten Sprung, neue Aufgaben und Herausforderungen? Dann sag es Deinem Vorgesetzten!

Was ist ein Mitarbeitergespräch?

Ein Mitarbeitergespräch ist keine Einbahnstraße – es lebt vom gegenseitigen Austausch und einer sorgfältigen Vorbereitung. Diese Sitzungen sollten in aller Ruhe ohne Störungen auf Augenhöhe stattfinden. Hier kommen die Unternehmensziele genauso zur Sprache wie Deine eigenen beruflichen. Plane für ein solches Gespräch mindestens eine Stunde ein. Es gibt keinen Grund, nervös zu werden. Vorausgesetzt, Dein Chef begegnet Dir wertschätzend.

Auch wenn unangenehmere Dinge thematisiert werden, ist hier der Platz, um alles zu klären und danach ohne Reibungsverluste, mit neuer Motivation weiterzuarbeiten. Schließlich zieht das Team am selben Strang und blickt gemeinsam in die berufliche Zukunft. Zusätzlich dient das Personalgespräch der Mitarbeiterbindung.

Welche Arten von Mitarbeitergesprächen gibt es?

Es gibt Feedback-Gespräche, die alle paar Monate mit allen Angestellten stattfinden. Darin wird besprochen, was aktuell anliegt und auch gefragt, wie es dem Mitarbeiter in seiner Position geht. Manchmal werden aber auch die Unternehmensziele von der Führungskraft neu definiert. Das ist ebenfalls ein Anlass für ein Personalgespräch

Diese Gespräche sollten in einer offenen Form geführt werden. Ein schlechtes Beispiel ist, wenn nur der Vorgesetzte redet und der Mitarbeiter zuhört. In dem Fall würde der Vorgesetzte von seiner höheren Position in der Kommunikation Gebrauch machen und den Gesprächspartner automatisch in die untergebene Position bringen oder ihn in die Enge treiben. Das Personalgespräch darf auf keinen Fall „von oben herab“ stattfinden, kurz gesagt „bossy“ sein. Ein Meeting dieser Art ist interaktiv und gelingt durch den respektvollen Austausch. 

Manchmal muss auch etwas optimiert werden. Der Grund für ein Mitarbeitergespräch kann eine Kursänderung sein, von der alle profitieren. Zweifele also nicht an Deinem Können, Deiner Leistung und Deiner Person. Es ist mal etwas schiefgelaufen? Ein Projekt hatte nicht den angestrebten Erfolg? Arbeitgeber schätzen kritikfähige Mitarbeiter, die bereit sind, an sich zu arbeiten. Kein Mensch ist fehlerfrei. Jeder kann nur noch besser werden, wenn er eine konstruktive Kritik erhält. Wichtig ist, dass Du zu Deinen Fehlern stehst, falls Dir welche unterlaufen sind oder Du ein Projekt in den Sand gesetzt hast.

Wie läuft ein Mitarbeitergespräch ab?

Ein Mitarbeitergespräch teilt sich in mehrere Komponenten. Teil 1 befasst sich mit der aktuellen Situation, es kommt unter anderem Deine Arbeitsleistung zur Sprache.

Die Kernpunkte von Part 1 des Gesprächs mit dem Vorgesetzten sind:

  • Deine tägliche Arbeit – alle Aufgaben werden im Einzelnen durchgegangen.
  • Erfolge, die auf Dein Konto gehen.
  • Wurde das Pensum, das anvisierte Ziel erreicht?
  • Wie zufrieden bist Du an Deinem Arbeitsplatz?
  • Fühlst Du Dich wertgeschätzt von Deinem Boss oder ist noch Luft nach oben?
  • Was erwartest Du von Deinem Arbeitgeber?
  • Passt das Arbeitsklima für Dich?

Es kann sein, dass auch etwas erörtert wird, das nicht so gut gelaufen ist und Du Kritik bekommst. Allerdings sollten diese Knackpunkte immer fair wie positiv formuliert werden und kein Angriff auf die Person des Mitarbeiters darstellen. Schließlich geht es darum, beim Besprechen etwas zu bereinigen und unbelastet nach vorn schauen zu können. Auf diese Weise werden Konflikte vermieden, das Gespräch mit dem Arbeitnehmer eskaliert nicht. Anerkennung und Zufriedenheit sind essenzielle Punkte für ein florierendes Miteinander und ein engagiertes Arbeiten.

Part 2: Pläne

  • Was gefällt Dir besonders gut an Deinem Aufgabenbereich, was ist nicht so Dein Ding? Stört Dich etwas?
  • Welche Ziele werden vereinbart?
  • Welche Vorstellungen hast Du bezüglicher Deiner Weiterentwicklung?  Wo siehst Du Dich in 2, 3 Jahren?
  • Möchtest Du an einer Fortbildung teilnehmen?
  • Sollten neue Schwerpunkte gesetzt werden in Deinem Aufgabenbereich und wenn ja, welche?

Part 3: Visionen

  • Hast Du etwas auf dem Herzen? 
  • Fühlst Du Dich vielleicht unterfordert?
  • Oder hast Du Verbesserungsvorschläge?
  • Benötigst Du Unterstützung bei Projekten oder spezielles Equipment?

Warum werden Mitarbeitergespräche häufig nicht durchgeführt?

Eine effektivere Zusammenarbeit ist ein Prozess. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber mit gutem Willen und Durchhaltevermögen wird das Team in seiner Gesamtheit stärker. Wechselseitiges Lernen und gemeinsames Wachsen bringt die Firma voran. Ein gelungenes Teamwork basiert auf Ehrlichkeit, Fairness und Motivation. Auch das Mitarbeitergespräch ist ein wichtiges Element, das leider oft vernachlässigt wird. Meist werden Zeitgründe angeführt oder es ist Vorgesetzten unangenehm, sich mit zwischenmenschlichen Spannungen auseinanderzusetzen. Aber diese müssen ausgeräumt werden, damit die Arbeitsabläufe harmonisch vonstattengeht. Schlechte Stimmung schlägt sich auch bei der Arbeitsleistung nieder. Eine innere Kündigung ist ein Denkzettel für jeden Chef. Wer nur noch Dienst nach Vorschrift macht, hat bereits den Dienst quittiert. Fazit: Feedback-Gespräche sind nicht zeitraubend, sondern eine Investition, die sich lohnt. 

Wie kann ich mich auf ein Gespräch mit meinem Boss vorbereiten?

Zu einem produktiven Mitarbeitergespräch gehört neben einer gründlichen Vorbereitung der respektvolle Umgang miteinander. Grundregel Nummer 1: Gehe aufgeschlossen in das Gespräch und nimm aktiv an dem Austausch teil. Begegne Einwänden offen, ohne Groll. Mach Deinen Standpunkt sachlich und anhand von Fakten klar. Es gibt im Internet spezielle Checklisten und Leitfäden für Personalgespräche, an denen Du Dich orientieren kannst. Du findest dort Beispiele für Fragen und Antworten. Nach dem Durchspielen der unterschiedlichen Optionen gehst Du bestens vorbereitet und positiv gestimmt in den Termin mit Deinem Gesprächspartner.

Typische Fragen:

Was ist Dein größter Wunsch an mich als Chef/Führungskraft?

Das ist eine relativ schwierige Frage, bei der Du ruhig etwas länger überlegen darfst. Schließlich willst Du es Dir nicht mit Deinem Chef verscherzen.

Die folgenden Antworten kommen gut an:

  • Fachwissen/ Kompetenz
  • Offen für Neues sein
  • Delegieren können
  • Menschlichkeit
  • Mithelfen, wenn Not am Mann ist im Team
  • Den Mitarbeiter unterstützen
  • Mit gutem Beispiel vorangehen
  • Motivieren können

Was sind Deine Ziele?

An dieser Stelle kannst Du punkten, indem Du Deine Ziele klar definierst und sagst, was Du beruflich erreichen möchtest und was Du bereit bist dafür zu tun. Beweise, wie hoch Dein Einsatzwille ist. Zeige, dass Du weißt, was Du mit Deinem Leben vorhast und die Dinge anpackst. Du bist schließlich ein Macher, ein kreativer Kopf mit einer Menge Know-how in Deinem Fachgebiet.

Welche Konflikte können im Gespräch hochkommen?

Ein Mitarbeitergespräch darf nicht zum Streitgespräch werden. Wenn sich die Gesprächspartner von Emotionen leiten lassen, kann die berufliche Unterhaltung schnell aus dem Ruder laufen. Hier ist es wichtig, erst einmal durchzuatmen, wenn man seiner Frustration Luft gemacht hat oder wenn der Vorgesetzte emotional statt sachlich reagiert.

Ausblick:

Die Zukunft kommt – wie könnte sich das Mitarbeitergespräch weiterentwickeln?

  • vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Vorgesetzten und Angestellten
  • Delegieren von Aufgaben an fähige Mitarbeiter
  • flachere Hierarchien
  • Hand-in-Hand Arbeiten mit den Kollegen und Vorgesetzten.
  • Weniger Reibungsverluste im Team sowie zwischen Führungskraft und Mitarbeiter
  • Besseres Arbeitsklima
  • optimierter Ablauf
  • höhere Leistungsbereitschaft
  • mehr Motivation & Engagement
  • höherer Anreiz, die Leistung zu erbringen und die vereinbarten Ziele oder Teilziele zu erreichen (zum Beispiel durch Prämien, Firmen-Events, u. a. Belohnungssysteme)
  • Mitarbeiter bringt sich mehr ein, da er mehr Verantwortung bekommt.
  • Möglichkeit zur direkten Mitgestaltung, der Angestellte kann eigene Ideen präsentieren und umsetzen.
  • Bessere Work-Life-Balance.
  • Homeoffice bei Bedarf, wenn innerbetrieblich möglich.
  • Verminderung von Stress und Entwicklung eines gesunden Arbeitsumfelds.
  • Verbesserung des Arbeitsklimas.
  • Förderung des Leistungsbewusstseins durch Zielvereinbarungen.
  • Integration von betrieblichem Gesundheitsmanagement.

Sollte ein Teilziel erreicht worden sein, ist dies ein guter Zeitpunkt, um einen weiteren Termin mit dem Chef zu vereinbaren. Vielleicht ist eine Beförderung drin, wenn Dein Vorhaben auf offene Ohren stößt. Das Handwerk lebt von Innovationen. Wenn Du auf diesem Gebiet eine gewinnbringende Lösung parat hast, die umsetzbar ist und sich wirtschaftlich rechnet, winkt Dir ein Sprung nach oben auf der Karriereleiter. Einen Leitfaden oder eine Checkliste für eine Traumkarriere gibt es nicht. Entdecke einfach selbst die Möglichkeiten und mach was daraus!