Ein Vorstellungsgespräch ist immer eine herausfordernde Begegnung für beide Seiten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer checken ab, ob sie zusammenpassen und ob der Kandidat den Ansprüchen gerecht wird, die die zu leistenden Aufgaben mitbringen. Es gibt aber keinen Grund zur Panik. Gerade im Handwerk ist der Fachkräftemangel groß. Gute Leute werden also händeringend gesucht.

In dem beruflichen Interview lernen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer besser kennen, und es besteht die Gelegenheit, Fragen und eigene Ziele zusammen mit beruflichen Perspektiven zu erörtern. Schließlich soll die Zusammenarbeit langfristig ausgerichtet und für Dich und Deinen neuen Chef zufriedenstellend wie erfolgreich sein.

Sind die passenden Voraussetzungen gegeben, wirst Du jeden Morgen motiviert in Deinen Arbeitstag starten und Deinen Funken Begeisterung auf das Team übertragen. Zusammen mit Deinem Spezialwissen und Deiner bisherigen beruflichen Praxiserfahrung könnt ihr im Team Großes erreichen, die Firma voranbringen und Euren Arbeitsplatz sichern. Know-how von Anfang an erleichtert Dir den Schritt zum Fuß in der Tür bei Deinem Arbeitgeber in spe.

Was tun, wenn ein Recruiter das Gespräch führt?

Achtung: Wenn ein Recruiter im Spiel ist, stellt dieser das Unternehmen natürlich besonders gut dar. Verliere dann im Vorstellungsgespräch nicht das, was Du willst, aus den Augen. Hake genau nach, wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, ob Du alles richtig verstanden hast. Am besten, Du bereitest einen Fragenkatalog zu Hause vor. Das signalisiert Dein Interesse am Job. Auf der Firmen Website kannst Du Dich darüber hinaus genau über die Philosophie des Betriebs informieren und wo die Kernkompetenzen liegen.

In dem Vorstellungsgespräch will der Recruiter möglichst viel über Dich erfahren und zusätzliche Informationen sammeln, die nicht in Deiner Bewerbung standen. Er wird Dich nichts fragen, was er ohnehin schon weiß. Es kann sein, dass er oder sie sagt: „Erzählen Sie mal selbst etwas über sich“. Auf solch spontane Äußerungen und Konfrontationen solltest Du gefasst sein. Lass Dir ruhig etwas Zeit mit der Antwort und sprich unaufgeregt und gelassen. Das zeigt, dass Du in Stresssituationen den Überblick behältst.

Der Interviewer hält nach einer handfesten Entscheidungsgrundlage Ausschau. Bringe als ruhig im Gespräch ein, was Dich ausmacht und wie Du „tickst“. Auch Deine Sozialkompetenz ist nämlich ein wichtiges Einstellungskriterium für die Personaler.

Mit welchen Fragen musst Du rechnen?

  1. Verhaltensorientierte Fragen
  2. Überraschende, kreative Interview-Fragen
  3. Wie steht es um Deine Sozialkompetenz?
  4. Kompetenzbezogene Interview-Fragen
  5. Situationsabhängige Interview-Fragen
  6. Persönliche Fragen

Die Fragen sind natürlich abhängig von der jeweiligen Stelle und der zu besetzenden Position. Wenn das Verhalten abgefragt wird, geht es in der Regel um die Besetzung einer Führungsposition. Wie Probleme gelöst wurden, inwiefern Du dazu beigetragen hast und was Dein erfolgreichstes Projekt war, diese Fragen sind im Bereich Verhalten im Fokus. Es kann auch sein, dass nach Fehlern gefragt wird. Dann ist es wichtig, ehrlich zu bleiben und zu zeigen, dass Du daraus gelernt hast. Das beweist Rückgrat.

Manchmal erkundigt sich der Personaler auch nach Deiner Fehlerstrategie und möchte wissen, wie Du mit Fehlern umgehst – auch bei Deinen Mitarbeitern.

Oder er fragt Dich, ob Du lieber selbstständig oder im Team arbeitest.

Was sind kreative Interview-Fragen?

Zu den überraschenden Fragen wird im Interview gegriffen, um zu testen, wie schlagfertig Du bist und ob Du leicht die Fassung verlierst. Weißt Du auf alles eine Antwort und bist bereit von Dir zu erzählen sowie manches Detail preiszugeben, zeigt das Deine Aufgeschlossenheit. Du hast nichts zu verbergen. Es untermauert auch, dass Du über den Tellerrand hinausdenken kannst, ohne den roten Faden zu verlieren.

Warum ist Sozialkompetenz im Job wichtig?

Ein respektvoller, wertschätzender Umgang miteinander ist wichtig. Wenn Du eine hohe Sozialkompetenz hast, bist Du ein guter Teamplayer und kompromissfähig. Hier wird auch Deine Konfliktfähigkeit ausgelotet. Falls Du eine Führungsrolle im Unternehmen anvisierst, ist es von Vorteil, wenn Du Dich auch in den Mitarbeiter hineinversetzen und die Dinge aus seiner Sicht beurteilen kannst. Ein gewisses Maß an Empathie macht einen erfolgreichen Chef aus. Wenn Du Fachwissen vermitteln willst, Personalverantwortung und viel Kontakt mit Kollegen hast, ist Sozialkompetenz ein nicht zu unterschätzendes Skill.

Falls nach Deinen fachlichen Kompetenzen gefragt wird, will der Arbeitgeber wissen, ob Du über Know-how verfügst, das über die obligatorischen Fähigkeiten hinausgeht. Vielleicht hast Du Zusatzausbildungen absolviert oder bestimmte Projekte mit Bravour abgeschlossen?

Bei den situativen Interview-Fragen wird Dein Verhalten in unterschiedlichen Situationen unter die Lupe genommen. Zum Beispiel: Was wäre Deine erste Handlung in Deiner neuen Rolle als Abteilungsleiter?

Oder: Wenn Du zwei Aufgaben auf einmal übertragen bekommst, die nicht gleichzeitig zufriedenstellend zu bearbeiten sind. Was tust Du?

Oder es wird getestet, wie Du unter Druck arbeitest. Dann könnte die Frage lauten: Du kannst eine Frist nicht schaffen. Wie gehst Du damit um?

Zu den persönlichen Fragen kann gehören, dass Du nach Deinen Schwächen gefragt wirst. Oder auch, ob es eine Leidenschaft gibt, für die Du „brennst“.

Private Fragen nach Deinen Hobbys musst Du nicht beantworten, kannst Du aber.

Die Kardinalfrage: Warum bist Du der richtige Mitarbeiter?

Diese Frage kann sich als Stolperfalle entpuppen. Hier musst Du punkten, ohne überheblich rüberzukommen und Deine Fähigkeiten zusammen mit Deinem persönlichen Engagement in den Vordergrund stellen.

Die Bewerberrunde geht an Dich, wenn Du genau skizzieren kannst, wo und wie Du eine Bereicherung fürs Team bist.

Was sind Deine Ziele?

Werde Dir auf jeden Fall vor dem Bewerbungsgespräch darüber klar, wo Deine berufliche Reise hingehen soll.  Vielleicht hast Du auch schon Veränderungsvorschläge für den Ablauf von Arbeitsvorgängen, die dem Betrieb Zeit und Geld sparen? Ein Pluspunkt für Dich, der sich auch bei Deinen Gehaltsverhandlungen positiv bemerkbar macht. Wenn der Geschäftsführer einen Gewinn einfahren kann, an dem Du beteiligt warst, bringt Dich das automatisch auf der Karriereleiter nach oben. Auf jeden Fall verfolgt diese Frage den Zweck, zu prüfen, ob Deine Ziele mit den Unternehmenszielen vereinbar sind und ob ihr generell auf einen Nenner kommt.

Was erwartest Du Dir von diesem Job?

Ein neues Aufgabengebiet, eine andere Herausforderung, einen Sprung auf der Karriereleiter oder eine bessere Work-Life-Balance? Einen Job, der zu Deiner Lebensform passt? Du möchtest dazulernen und Deine Fähigkeiten ausweiten? Eine legitime Antwort. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit temporär im Ausland zu arbeiten und neue Erfahrungen zusammen? Auch das hören Arbeitgeber gerne, die expandieren wollen und auf internationalem Gewinnkurs sind.