Handwerker sind unentbehrlich für einen funktionierenden Alltag und einen störungsfreien Betriebsablauf. Ein fähiger Handwerker spart der Firma bares Geld und steigert sogar ihren Profit.
Grund genug, darüber nachzudenken, ob du genügend Gehalt für deine Arbeit bekommst.
Du bist überzeugt, dass du einen guten Job machst und willst eine entsprechende Gehaltserhöhung? Aber wie gehst du dabei vor?
Wir zeigen dir hier, wie du solche Gespräche und Gehaltsverhandlungen mit deinem Arbeitgeber erfolgreich meisterst!
Wie das Thema Gehaltserhöhung ansprechen?
Werde dir vor dem Termin mit deinem Vorgesetzten über die Höhe deines gewünschten Gehalts klar.
Bevor du deinen Chef um mehr Lohn bittest, prüfst du am besten erst einmal deinen Marktwert. Diesen kannst du beim Scrollen durch die Suchmaschine ermitteln.
Ganz klar: Wenn du erst ein paar Monate in dem Unternehmen arbeitest, ist das Unterfangen sinnlos. Und dein Engagement in dem deinem Job muss definitiv mehr als durchschnittlich sein.
Wichtig ist Arbeitgebern, dass du die Philosophie der Firma teilst und weißt, wo du in zwei, drei Jahren stehen willst. Wenn du eine Vision hast, die mit dem Unternehmen kompatibel ist, kannst du leichter verhandeln.
Ein geeigneter Zeitpunkt, um das Gespräch auf mehr Gehalt zu bringen, ist ein auslaufender befristeter Arbeitsvertrag oder ein Feedback-Gespräch mit dem Vorgesetzten.
Auch eine Beförderung oder eine interne Versetzung mit neuen Aufgaben schafft die Voraussetzungen für eine berechtigte Gehaltserhöhung. Bleib in jedem Fall professionell im Gespräch und überzeuge deinen Arbeitgeber mit einleuchtenden Argumenten.
Wie Gehaltserhöhung begründen?
Die Höhe deines Gehalts ist eng mit der Wertschätzung verbunden, die dein Arbeitgeber dir gegenüber hat. Wenn du eine Gehaltserhöhung willst, benötigst du natürlich stichhaltige Argumente, die deinen Chef überzeugen.
Mehr Gehalt schüttelt dein Arbeitgeber nicht einfach so aus dem Ärmel. Geh also gut gerüstet in diese Verhandlung. Eine optimale kommunikative Ebene mit dem Chef erleichtert die Gehaltsverhandlung.
Lass dir nicht von Kollegen den Rang ablaufen! Wenn du weißt, dass du deine Sache top machst, solltest du das auch deinen Chef wissen lassen. Sei selbstbewusst, aber übertreibe deine Performance nicht. Disqualifiziere dich nicht selbst, indem du als „Überflieger“ auftrittst.
Überzeuge deinen Arbeitgeber mit nachweisbaren Taten oder gewinnbringenden Verbesserungsvorschlägen – das macht den entscheidenden Unterschied.
Gute Begründungen für deine Forderung und eine realistische Gehaltsanpassung sind zum Beispiel:
- Arbeitsgebiet mit großer Verantwortung
- Führungsposition
- Du kannst Zusatzqualifikationen vorweisen
- Du hast zu einer Kostensenkung beigetragen
- lange Berufserfahrung
- bestandene Probezeit
- hohe Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft
- flexibler Mitarbeiter
- absolvierte berufliche Weiterbildung
- überdurchschnittliches Engagement als Arbeitnehmer
- mehr Umsatz für die Firma erwirtschaftet
- Neukundengewinnung
- betrieblichen Vorteil für den Arbeitgeber erzielt
- Wechsel der Position und Funktion
- beteiligt an der Erschließung neuer Geschäftsbereiche
- Expansion des Betriebs
- Projekt erfolgreich durchgezogen
- Motivation von Mitarbeitern
- Überdurchschnittliche Arbeitsleistung
Argumente für einen besseren Verdienst sind darüber hinaus eine langjährige Betriebszugehörigkeit als angestellter Arbeitnehmer, Spezialisierungen und Experten-Know-how.
Wie oft kann man um eine Gehaltserhöhung bitten?
Du solltest nicht alle paar Monate an die Tür deines Chefs klopfen und mehr Gehalt fordern. Nicht jeder erfolgreiche Projektabschluss geht automatisch mit einer Gehaltserhöhung einher. Realistisch ist eine erneute Gehaltsverhandlung nach rund 18 bis 24 Monaten.
Merke: Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, dir jährlich eine Gehaltserhöhung zuzusagen. Ausnahmen bestimmen aber auch hier die Regel: In manchen Verträgen ist die Gehaltserhöhung vertraglich dokumentiert und fixiert.
Dein Chef ist nicht an einen Inflationsausgleich gebunden – wusstest du das? Mach dir außerdem klar, dass dein Arbeitgeber nicht von selbst aktiv werden und auf dich zukommen wird, mit der Nachricht, dass du ab nächstem Monat mehr Geld bekommst.
Du musst aus deiner passiven Rolle herauskommen und um einen Termin bei deinem Vorgesetzten bitten. Wähle dafür einen günstigen Zeitpunkt – so kannst du dich auch in aller Ruhe auf diesen Tag vorbereiten und Argumente sammeln.
Mehr als 10 % mehr Gehalt sind allerdings meist nicht drin, es sei denn du erklimmst die Karriereleiter im Sturm. Bleib realistisch bei deinen Forderungen.
Berücksichtige dabei auch dein Brutto- und Nettogehalt, um bei deiner Gehaltserhöhung keine Enttäuschung zu erleben. Oft bleibt netto nämlich nicht viel übrig. Rechne dies alles mit ein, bevor du sagst, wie viel mehr Verdienst du dir monatlich vorstellst.
Wie viel Gehaltserhöhung pro Jahr?
Du willst jährlich mehr Geld? Rechtlich kannst du dieses finanzielle Plus nicht einfordern. Eine Gehaltserhöhung ist eine individuelle Angelegenheit, es sei denn, es wird nach Tarif gezahlt.
Die Länge der Betriebszugehörigkeit ist einer der Faktoren, die in die Höhe des Gehalts hineinspielen. In den meisten Fällen ist ein anderes Kriterium jedoch wichtiger, wenn es um mehr Lohn geht: Deine Leistung als Arbeitnehmer.
Inwiefern verhilfst du deinem Unternehmen zu mehr Umsatz? Bist du tatsächlich unentbehrlich für deine Firma und das Team und wenn ja, was macht dich aus?
In der Regel kannst du als herausragender Arbeitnehmer mit etwa 5–10 % Gehaltserhöhung pro Jahr rechnen. Unter 5 % spricht man eigentlich nicht von einer Gehaltserhöhung.
Ein Blick in deinen Arbeitsvertrag kann sich lohnen, denn manchmal sind kontinuierliche Gehaltserhöhungen vertraglich verankert (s. Tarifvertrag). Oftmals gibt es auch eine gesonderte Betriebsvereinbarung.
Das ist jedoch nur die Basis. Du kannst trotzdem aktiv werden und ein Gehaltsgespräch mit deinem Vorgesetzten führen.
Auch wenn diesbezügliche Verhandlungen ergebnislos bleiben, brauchst du nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Bleib besonnen und überlege dir neue Argumente.
Hol dir Erkundigungen ein zu den branchenüblichen Gehältern.
Was du noch tun kannst:
- Stell eine Liste mit deinen Erfolgen zusammen
- Wo und inwiefern kann dein Arbeitgeber von dir profitieren? Schreib es auf!
Sollte dies alles nicht fruchten, ist vielleicht die Zeit für einen Jobwechsel gekommen. Wäge jedoch die Vor- und Nachteile genau ab, bevor du dich entscheidest und kündigst.
Welches Gehalt schwebt dir vor? Wie viel Geld benötigst du unbedingt jeden Monat, um finanziell über die Runden zu kommen? Neue Herausforderungen + mehr Geld ist dein Motto? Dann solltest du den Absprung wagen!
Generell gilt: Du kannst erwarten für deine Leistung vom Arbeitgeber gerecht bezahlt werden, ungeachtet der wirtschaftlichen Situation!
Dein Vorgesetzter honoriert deine Arbeitsleistung nicht genügend? Suche dir eine lukrativere Stelle im Handwerk, die bessere Aufstiegschancen bietet!
Wie hoch sollte meine Gehaltsforderung sein?
Nimm dein Einkommen unter die Lupe! Angestellten wird empfohlen, ihr Gehalt mindestens einmal pro Jahr einem Online-Vergleich zu unterziehen. So kannst du deinen aktuellen Marktwert testen.
Deine Gehaltsforderung sollte bei 5–10 % mehr Verdienst im Monat liegen. Das ist eine Gehaltserhöhung, mit der dein Chef in der Regel gut leben kann und die auch für dich akzeptabel ist.
Wenn du eine Führungsposition hast, kannst du mehr verlangen – etwa 10 bis 15 Prozent sind hier üblich.
Nach der Probezeit gehst du normalerweise erstmals in diese Verhandlung.
Natürlich kannst du auch einen Trick anwenden, dein Pokerface aufsetzen und 20 % mehr Gehalt verlangen, um letztlich deine anvisierten 15 Prozent mehr zu bekommen. Ziel erreicht.
Wie sollte man im Gehaltsgespräch auftreten?
Die Handwerksbranche ist ein beachtlicher Motor für die Wirtschaft. Du darfst dir also diese Überzeugung zunutze machen und sicher beim Gehaltsgespräche auftreten.
Das A und O ist eine gründliche Vorbereitung! Trainiere auch eine gute Körperspannung und eine deinem Gegenüber zugewandte Körperhaltung.
Komm positiv rüber, indem du lächelst und nicht gleich mit deiner Gehaltsforderung mit der Tür ins Haus fällst. Etwas Small Talk mit dem Chef kann nicht schaden!
Unterbrich deinen Vorgesetzten nicht, lass ihn zunächst deine Arbeitsleistung aus seiner Sicht darlegen.
Sollte es trotz Beachtung aller Punkte nicht mit der Gehaltserhöhung klappen, kannst du es über einen Umweg versuchen. Bitte deinen Chef beispielsweise um einen Fahrtkostenzuschuss oder ein paar Tage mehr Urlaub. Das ist besser als nichts, und du hast zumindest ein Zubrot auf deinem Freizeitkonto.